«Der VSA setzt sich seit vielen Jahrzehnten für den Schutz und die nachhaltige Nutzung der Ressource Wasser ein. Die vier Grundsätze von Blue Community decken sich vollständig mit unserem Engagement.»
Stefan Hasler, Direktor Verband Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute (VSA)
Nim’Dora, bessere Lebensbedingungen dank Trinkwasser und sanitären Einrichtungen
Das Projekt Nim’Dora zielt darauf ab, den Zugang zu Trinkwasser und sanitären Einrichtungen für benachteiligte Bevölkerungsgruppen im Departement Alibori zu verbessern, und zwar in den von den neuen zentralen Behörden vernachlässigten Dörfern und ländlichen Siedlungen. Zu diesem Zweck unterstützt das Projekt Gemeinden und öffentliche Einrichtungen beim Bau und Unterhalt von geeigneten Sanitäranlagen, führt Sensibilisierungsmassnahmen für gute Hygienepraktiken durch und begleitet Kleinstunternehmen und Vereine bei der Entwicklung eines Angebots an Produkten und Dienstleistungen im Bereich der sanitären Grundversorgung und deren Vermarktung.
Helvetas ist seit 1995 in Benin tätig. Helvetas Benin ist in den Bereichen Trinkwasser, Hygiene und Sanitärversorgung (TWH), ökologische Landwirtschaft, Privatsektorentwicklung und Unterstützung von neu geschaffenen lokalen Behörden tätig. Helvetas ist Expertin für den EHA-Sektor, insbesondere für Wasserversorgungssysteme in ländlichen Gebieten. Der Fokus liegt auf benachteiligten Dorfgemeinschaften in abgelegenen Gebieten, wo Helvetas in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Akteuren einfache und angemessene Trinkwassersysteme aufbaut, die Bevölkerung für gute Hygienepraktiken sensibilisiert und sicherstellt, dass die lokalen Behörden und die Bevölkerung gemeinsam die Verantwortung für den Unterhalt der Infrastruktur übernehmen.
Projektziele und Auswirkungen
Das übergeordnete Ziel ist es, die Lebensbedingungen der Menschen in den marginalisierten Gebieten im Norden Benins zu verbessern, indem sie Zugang zu nachhaltiger Trinkwasserversorgung, Hygiene und sanitären Einrichtungen erhalten.
Da das Departement Alibori noch nicht von staatlichen Investitionen in die Wasserinfrastruktur profitiert, setzt sich das Projekt dafür ein, den Zugang zu Wasser in diesen vernachlässigten Gebieten zu verbessern. Um dies zu erreichen, sind die spezifischen Ziele wie folgt:
Die Bevölkerung in den marginalisierten ländlichen und halbstädtischen Gebieten des Alibori hat Zugang zu einer nachhaltigen Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung auf Gemeindeebene, in Schulen und Gesundheitszentren und wendet gute Hygienepraktiken an; und die Lernerfahrungen werden geteilt und ermöglichen eine Verbesserung der Praktiken und Rahmenbedingungen im Sektor Wasser, Hygiene und Abwasserentsorgung.
Unterstützt von:
Flawil/
Service intercommunal de gestion (SIGE)/
Sorengo/
Urdorf/
Projektdetails
Anzahl Begünstigte Trinkwasser: 38000 Personen
Anzahl Begünstigte Sanitäre Anlagen: 38000 Personen
Projektdauer: 10.2023 – 12.2026
Organisation: Helvetas
Beantragte Mittel via SES: 450’000 CHF
Empfehlung durch Aguasan:
Nim’Dora verfolgt einen globalen und systemischen Ansatz, der auf die vorrangigen Bedürfnisse der gefährdeten Bevölkerungsgruppen (LNOB) eingeht, indem er die kommunale Bauherrschaft unterstützt. Technische und soziale Innovationen tragen zu einer gut durchdachten und relevanten Intervention bei. Das Projekt zielt auch darauf ab, seine Lernerfahrungen zu dokumentieren (Kapitalisierung), was anderen Akteuren, die in der Subregion tätig sind, zugute kommen wird. Seine Finanzierung wird daher empfohlen.
Erreichte Resultate – Ziel 1: Zugang und nachhaltige Nutzung von Wasser- & Sanitärdiensten (2024)
9 Latrinenblöcke in Schulen und Gesundheitszentren gebaut oder saniert → Weitere 9 Blöcke im Aufbau, zur langfristigen Verbesserung der sanitären Bedingungen in Bildungseinrichtungen und Gesundheitsposten.
Schulgärten angelegt → Förderung konkreter Umweltaktionen durch Schüler*innen und Sensibilisierung für nachhaltige Ressourcennutzung.
20 Schulen begleitet bei der Durchführung von „educational talks“ → Umgesetzt von speziell geschulten Gemeindemultiplikatorinnen zur Förderung von Hygienewissen.
840 Schüler*innen (456 Mädchen, 384 Jungen) nahmen an Kursen zur Menstruationshygiene teil (Februar–Juni 2024).
157 thematische Sitzungen organisiert: → 60 zur Pubertät, 51 zur Menstruation allgemein, 46 zur praktischen Menstruationshygiene.
175 Personen (davon 67 Frauen) nahmen an WASH FIT-Schulungen teil → Stärkung der Fachkenntnisse im Bereich Wasser, Sanitär und Hygiene.
21 Gemeindemultiplikatorinnen wurden geschult → Aufklärungsgespräche in Schulen zur Menstruationshygiene im Rahmen des Programms „Blue Schools“.
Machbarkeitsstudien für den Bau von Wasserzugangsinfrastrukturen in 10 Schulen und Gesundheitszentren eingeleitet.
Erreichte Resultate – Ziel 2: Lokale Akteure gestärkt und institutionelle Rahmenbedingungen verbessert (2024)
Wichtige Austauschformate organisiert → Treffen mit nationalen und internationalen Institutionen (DSCHAB, INFRE, UNICEF, WHO), mit dem Ziel, das WASH FIT-Tool in nationale Gesundheits- und Bildungspolitiken zu integrieren und nachhaltige Lösungen für Schulen und Gesundheitseinrichtungen zu fördern.
Förderung politischer Integration des WASH FIT → Erfolgreicher Dialog zur Aufnahme spezifischer WASH FIT-Indikatoren in das nationale Monitoring-System zur Qualitätsverbesserung der Gesundheitsdienste.
Stärkung der Wasserverbraucherverbände → Technische und organisatorische Unterstützung für die Verbände, die für Betrieb und Wartung der Wasserinfrastruktur zuständig sind, zur Sicherung der nachhaltigen öffentlichen Wasserversorgung.
Politisches Engagement zur Infrastruktur-Anbindung → Gespräche mit Behörden geführt, um eine systematische und kostenfreie Anbindung von Schulen und Gesundheitseinrichtungen an bestehende Wasser- und Sanitärsysteme sicherzustellen.
WASH FIT als partizipativer Prozess etabliert → Die Umsetzung erfolgt durch das Gesundheitspersonal selbst, das Bedarfe identifiziert und konkrete Verbesserungsmaßnahmen in der Wasserversorgung, Hygiene und Abfallmanagement entwickelt.