«Der VSA setzt sich seit vielen Jahrzehnten für den Schutz und die nachhaltige Nutzung der Ressource Wasser ein. Die vier Grundsätze von Blue Community decken sich vollständig mit unserem Engagement.»
Stefan Hasler, Direktor Verband Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute (VSA)
Oratta, Trinkwasser und Hygiene in Kleinstädten von Mosambik
Das Projekt Oratta unterstützt sechs Distrikte von Cabo Delgado und Nampula beim Ausbau ihrer Trinkwassersysteme. Gleichzeitig schult das Projektteam die Behörden, lokale Wasserkommissionen und Unternehmen, damit sich auch bei bereits bestehenden Wasserversorgungen die Zuverlässigkeit und Qualität verbessern. Oratta verbessert aber auch die sanitäre Grundversorgung und fördert Hygiene in den Schulen, denn nur so kann sich die Bevölkerung vor Krankheiten schützen, die durch verschmutztes Wasser und mangelnde Hygiene übertragen werden.
Projektziele und Auswirkungen
Oberziel ist die Verbesserung der Lebensbedingungen der benachteiligten Bevölkerung in ländlichen Gebieten und Vorstädten im Norden Mosambiks durch Zugang zu Trinkwasser und sanitären Einrichtungen. Die Bevölkerung in 80 Siedlungen, Vororten und städtischen Quartieren hat Zugang zu sauberem Trinkwasser, sanitären Einrichtungen und Hand-waschvorrichtungen. Die Behörden, Privatsektor und dörfliche Wasser- und Hygienekomitees sind fähig, nachhaltige und qualitativ gute Dienstleistungen zu erbringen. Die Rahmenbedingungen für Wasserversorgung und Siedlungshygiene sind verbessert.
Das Projekt trägt zur Verbesserung der Lebensbedingungen, insbesondere der am meisten benachteiligten Bevölkerung in den ländlichen und halbstädtischen Gebieten im Norden Mosambiks bei. Das wird sich dadurch zeigen, dass die Menschen weniger an Krankheiten leiden, die durch verschmutztes Wasser ausgelöst werden, oder dass Frauen und Mädchen weniger Zeit mit Wasser holen, verbringen müssen und vor allem Mädchen dadurch zur Schule gehen können. Und vor allem trägt es zur Würde der betroffenen Menschen bei.
Aktualisierung der Aktivitäten 2024:
Im Laufe des Jahres 2024 hat das Programm die 2023 begonnenen Fortschritte konsolidiert und ausgebaut und seine Präsenz auf lokaler und nationaler Ebene verstärkt. Die Aktivitäten haben
wesentlich zur Verbesserung des Zugangs zu sauberem Wasser und zur Förderung der sanitären Versorgung beigetragen, wobei der Schwerpunkt auf Schulen und städtischen Gebieten lag. Der partizipative Ansatz und die Zusammenarbeit mit den Gemeinden und Institutionen haben zur Verankerung der geförderten Praktiken beigetragen, während das Engagement für die Dokumentation und den Erfahrungsaustausch die Grundlage für eine breitere Verbreitung bewährter Praktiken geschaffen hat. Insgesamt befindet sich das Projekt trotz der Rückschläge durch klimatische Ereignisse und die Auswirkungen der Binnenmigration in einer fortgeschrittenen Phase und im Einklang mit den vorgesehenen Zielen.
Unterstützt von:
Coldrerio/
Cugnasco-Gerra/
Flawil/
Frenkendorf/
Locarnese Ente Acqua/
Minikus Vogt & Partner/
Sorengo/
Therwil/
Projektdetails
Anzahl Begünstigte Trinkwasser: 10000 Personen
Anzahl Begünstigte Sanitäre Anlagen: 35050 Personen
Projektdauer: 12.2021 – 12.2026
Organisation: Helvetas
Beantragte Mittel via SES: 89’000 CHF
Empfehlung durch Aguasan:
Aufgrund der Relevanz des Projektes für die benachteiligte Bevölkerung in Mozambik und dem guten institutionellen und Schulungsansatz unter Einbindung der lokalen Behörden, Wasserkomitees, Unternehmen und dem Fokus auf Schulen mit erprobtem Ansatz wird empfohlen, das Projekt zu fördern. Gewisse Aspekte bleiben im Antrag jedoch unklar und sollten in der Projektberichterstattung und potentiellen Neuanträgen mit einbezogen und im Detail ausgeführt werden.
Zugang zu Trinkwasser, sanitären Einrichtungen und Handwaschmöglichkeiten
4 sanierte Wasserinfrastrukturen. Im Jahr 2024 erhielten damit 4865 Menschen neuen Zugang zu Wasser
61 hochwertige Latrinen wurden für 305 Menschen gebaut
6 Schulen erhielten Zugang zu Wasser- und Sanitärversorgung, wovon 11’787 Schüler profitierten
2 Sensibilisierungskampagnen erreichten 19’950 Menschen
Langfristige Verfügbarkeit hochwertiger Wasser- und Sanitärversorgung
2 Gemeinden haben den CLUES-Ansatz (Community-Led Urban Environmental
Sanitation) eingeführt, der die Planung und Verbesserung der sanitären Versorgung in städtischen Gebieten durch die aktive Einbeziehung der Gemeinden, lokalen Behörden und privaten Akteure fördert.
2 Bezirke (Chiúre und Eráti) haben den partizipativen Jahresplan mit einem transparenten und gemeinsamen Entscheidungsprozess umgesetzt.
19 öffentliche Anhörungen organisiert
3 Handwerksverbände, die Latrinen herstellen, haben PPP-Geschäftsmodelle (öffentlich-private Partnerschaften, d. h. Planungsinstrumente, die lokalen Verbänden die Zusammenarbeit mit dem öffentlichen Sektor erleichtern) entwickelt, und 3 private Akteure haben ein Geschäftsmodell ausgearbeitet.
82 Lehrkräfte wurden zu den Themen Wasser und Hygiene sowie zum „Blue Schools“-Ansatz geschult
Bessere Rahmenbedingungen für die Wasserversorgung und sanitäre Einrichtungen
2 gemeinsame Policy Briefs, d. h. zusammenfassende Dokumente, die die Erkenntnisse und Empfehlungen des Projekts zusammenfassen, um die Entscheidungen der Behörden und Geber zu informieren und zu beeinflussen.
3 Veranstaltungen im Rahmen der Themengruppe Wasser und Sanitärversorgung. Dabei handelt es sich um Treffen zwischen öffentlichen Akteuren, NGOs und Fachleuten aus dem Sektor, um politische Maßnahmen und bewährte Praktiken im Bereich Wasser und Hygiene zu diskutieren.
4 Sitzungen mit sektoralen Arbeitsgruppen. Dabei handelt es sich um Fachrunden mit Ministerien, lokalen Behörden und NGOs, um Ansätze, Ergebnisse und Herausforderungen in den Bereichen Wasser und Hygiene zu diskutieren, mit dem Ziel, die Abstimmung und den Austausch zwischen den wichtigsten Akteuren zu fördern.
3 Einladungen zu Veranstaltungen auf Provinz- und nationaler Ebene.