Blue Universities konkret

Wie setzen Universitäten als Blue Community die Grundsätze um, zu denen sie sich per Selbstverpflichtung bekannt haben? Hier einige konkrete Beispiele aus der Praxis der Universitäten.

Grundsatz 1: Anerkennung des Menschenrechts auf Wasser

  • Thema im Leitbild der Universität aufnehmen
  • Thema für Vorlesung, Seminare oder Kurse, Anlässe mit Gastreferent:innen
  • Thema wird anlässlich von Veranstaltungen beleuchtet, beispielsweise zum Welt-wassertag vom 22. März oder am 10. Dezember zum MR-Tag (Filmabend, Standaktion, Podium, Führung, etc.)
  • Informationsinput für neue Mitarbeitende oder Studierende
  • Auflegen von Flyern zu Blue Community
  • Ausstellung «Wasser – ein Menschenrecht» zeigen (Projekt von Blue Community Schweiz, Ausleihe gratis)

Grundsatz 2: Anerkennung von Wasser als öffentliches Gut

  • Mit der Öffentlichkeit in den Dialog treten. Konkret: Partnerschaft mit der Stadt und ev. dem Kanton und ev. weiteren Bildungsinstitutionen zur Weiterentwicklung der Blue Community
  • Die FHS setzt sich zusammen mit der Universität und der Stadt im Falle einer Gefährdung von Wasser als öffentliches Gut dafür ein, dass Wasser in der öffentlichen Hand bleibt, damit es für alle Einwohner:innen zugänglich und erschwinglich bleibt. Sie unterstützt dabei auch die Stadt in ihrem Bemühen, die Wasserversorgung als eine zentrale öffentliche Aufgabe zu erhalten.
  • Die Trinkwasserversorgung in der Schweiz macht die Uni in Lehrveranstaltungen zu BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung) und weiteren Aktionen rund um Nachhaltig­keit zum Thema.
  • Auch im Rahmen des internationalen Austausches sind Exkursionen in Kooperation mit den Stadtwerken geplant, z.B. in die Wasseraufbereitungsanlage oder in eine Kläranlage.

Grundsatz 3: Verzicht auf Flaschenwasser

  • Die Studierenden sollen für einen bewussteren Konsum von Wasser sensibilisiert werden. Dazu werden u. a. Glasflaschen und Wasserkaraffen zur Verfügung gestellt.
  • Alle Studierende erhalten gebrandete Wasserflaschen. An der Startveranstaltung für neue Studierende findet dazu eine Sensibilisierungskampagne statt.
  • An den Mensa- und Cafeteria-Standorten wird kostenloses Leitungswasser ab Hahn angeboten. Gläser stehen dabei allen Mensa- und Cafeteria-Gästen zur Verfügung.
  • Zudem kann in jeder Nasszelle der FH jederzeit frisches Leitungswasser in Flaschen oder Gläser abgefüllt werden.
  • Bei internen Anlässen wird im Self-Service-Bereich Leitungswasser in Karaffen und Gläsern angeboten.
  • Wasser-Spender werden installiert.
  • Bei künftigen Bauvorhaben und lnfrastruktur-Massnahmen sollen Nachhaltigkeits-Aspekte wie ein ressourcenschonender Umgang mit Wasser erneut berücksichtigt werden.
  • Sensibilisierungskampagne an allen Standorten der Hochschule mit künstlerischen Aktionen
  • In Lehrveranstaltungen wird das Thema Wasser aus unterschiedlichen Perspektiven aufgegriffen (z.B. Wasserkonflikte, Wasserverbrauch, virtuelles Wasser, finanzielle Aspekte der Wasserversorgung, ethische Fragen rund um Wasser).
  • Diverse Massnahmen zur Reduktion des Wasserverbrauchs:
    • 90 Prozent der Wasserentnahmestellen nur Kaltwasseranschlüsse.
    • Die Durchflussmengen wurden bei diversen Verbrauchern durch Einsatz von Strahlreglern reduziert.
    • In allen WCs sind 2-Stufen-Spülungen eingebaut, um Wasser zu sparen.
    • Die Warmwassertemperatur wurde reduziert. Somit wird weniger Kaltwasser zum Heruntermischen verbraucht.
    • Die Frischwasserbrunnen auf den Hochschulgeländen erhielten eine Zeit­schaltung, um die Betriebsdauer zu reduzieren.
    • Im Hochschulgebäude wird geprüft, ob die historischen Trinkwasserspender (Jugendstil-Brunnen im Haus) reaktiviert werden können.
    • Bei Revisionen/Erneuerungen werden die sanitären Armaturen auf dem neusten Stand der Technik und somit Wasser sparend ausgerüstet (z.B. Urimat).
    • Bei Bauvorhaben werden Nachhaltigkeits-Aspekte berücksichtigt.
    • Betriebsoptimierung von weiteren technischen Anlagen und Betriebsabläufen werden gemäss Massnahmenliste vom August 2016 des Energiemanagements kantonales Hochbaumt vorgenommen.

Grundsatz 4: Pflege von Partnerschaften mit internationalen Partner:innen, die sich für öffentlich-öffentliche Kooperationen einsetzen.

  • Unterstützung einer studentischen Initiative im Bereich Entwicklungszusammenarbeit
  • Im Rahmen von bestehenden Partnerschaften mit ausländischen Universitäten werden Austauschsemester, Studienreisen, Lehreinsätze aus Anlass genommen, um anhand des Themas Wasser den interkulturellen Austausch zu fördern. Mit Gaststudierenden aus dem Ausland wurden beispielsweise Workshops durchgeführt, um die Wasser-versorgung in der Schweiz und in den Heimatländern der Studierenden thematisieren. Eine besonders wichtige Rolle kommt hierbei Studierenden von Hochschulen zu, die sich in Forschung und Lehre mit dem Thema Wasser auseinandersetzen. Gemeinsam soll eine Checkliste entwickelt werden, mit der sich der kulturspezifische Umgang mit Wasser analysieren lässt und den 'outgoing' Studierenden und Dozierenden als Beobachtungshilfe zur Verfügung steht. Die Erkenntnisse fliessen in die schriftliche Reflexion von Auslandsaufenthalten ein und werden anschliessend allen FHS-Angehörigen sowie den ausländischen Partnern zugänglich gemacht. So lässt sich nicht nur eine vermehrte Sensibilisierung erreichen, sondern es können auch ldeen für neue Projekte gewonnen werden.
  • Kooperation mit einer ausländischen Universität im Rahmen einer Nord-Süd-Partner­schaft von éducation21, Unterstützung wird zudem von der DEZA geleistet. Die Uni hat in Absprache mit ihrer Partnerin das Thema Wasser als Programmschwerpunkt für die Partnerschaftsperiode 2016–18 festgelegt. Im Rahmen des jährlichen Studierendenaus­tauschs soll das Thema Wasser in einer Blockwoche aufgenommen werden. Ziel ist der Austausch der Studierenden über verschiedene Aspekte der Wasserversorgung und -nutzung.
  • Im Kurs SIMagination Challenge vom Master of Arts in Strategy and International Management lancieren die Studierenden Projekte, welche einen positiven und nach­haltigen sozialen Einfluss auf die Gesellschaft haben. Es wurden zwei Trinkwasser­projekte durchgeführt: Drop of Hope in Indien und PureDrop in Indonesien. Auch in Zukunft werden im Rahmen der SIMagination Challenge Wasserthematiken aufge­griffen.
  • Es werden verschiedenste Bachelor‑ und Masterarbeiten geschrieben, welche sich beispielsweise kritisch mit der Privatisierung von Wasser oder mit politischen Wasser-konflikten auseinandersetzen.
  • Unterstützung eines Wasserprojekts, das öffentlich-öffentliche Wasserversorgungen fördert, bspw. von HEKS

Diese Liste von konkreten Massnahmen als PDF

Und eure konkreten Umsetzungsmassnahmen? Habt ihr weitere konkrete Beispiele, die wir hier aufführen könnten? (Be-)schreibt eure Massnahmen und schickt eine Mail an Roland Brunner

Zurück