"Water Futures - die Zukunft des Wassers?" Ein Artikel von Maude Barlow

Die Kommerzialisierung von Wasser durch Vergabe von Nutzungsrechten ist ein altbekanntes Phänomen. Aber auch die Errichtung von Märkten für den Handel mit Wasser ist ein Trend, der sich bereits seit einigen Jahrzehnten weltweit abzeichnet, wie Barlow aufzeigt. So wurde beispielsweise in Australien in den 1990er Jahren aufgrund einer schweren Dürre ein Markt für den Handel mit Wasser eingeführt. Der Wasserpreis stieg in den ersten zwei Jahrzehnten des neuen Jahrhunderts um das 1’000-fache, von rund 2 Australischen Dollars pro tausend Tonnen auf über 2'000 Australische Dollars.

Leider werden Wassermärkte vermehrt von mächtigen Institutionen und internationalen Organisationen als Mittel für die Bewältigung der globalen Wasserknappheit gesehen. Nicht nur der Handel von Wasserrechten ist nun allgegenwärtig, sondern auch der Handel von Water-Futures beziehungsweise Wasser-Termingeschäften etabliert sich. «Dabei wetten Großinvestoren auf Wasserknappheit in der Hoffnung, Gewinne zu erzielen. Sie sichern sich Wasserrechte, bevor Dürren die Preise in die Höhe treiben». Damit besteht die reelle Gefahr, dass diese Spekulationen der kapitalstarken, industriellen Akteure die schwächeren Sektoren wie Kleinbäuer*innen marginalisieren und die Ungleichheit beim Zugang zu Wasser vertiefen.

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