10 Jahre Blue Community Schweiz: Vielfältiger Einsatz für das Menschenrecht auf Wasser
Die Blue Community Schweiz feiert ihr zehnjähriges Bestehen. Am 18. September 2013 konnte die kanadische Wasserrechtsaktivistin Maude Barlow mit der Stadt Bern, der Universität Bern und der reformierten Kirchgemeinde Johannes die ersten drei Blue Communities ausserhalb Kanadas auszeichnen. Seither wächst das Netzwerk der Blue Community Schweiz kontinuierlich.
Die Geschichte der Blue Community, die sich dem Menschenrecht auf Wasser verschrieben hat, begann 2009 in Kanada. Die Menschenrechtsorganisation «Council of Canadians», deren Präsidentin Maude Barlow damals war, und die Gewerkschaft der öffentlichen Dienste «Canadian Union of Public Employees» lancierten die Initiative als Antwort auf die Bestrebungen der damaligen Regierung, Wasser zu privatisieren. Konzerne wie Nestlé erhielten damals zu sehr günstigen Konditionen Lizenzen zur Entnahme von Wasser. Diese Wasserquellen wurden damals – und werden vielerorts auf der Welt heute noch – stark ausgebeutet und übernutzt mit entsprechend negativen Folgen für die natürliche Umwelt und die Versorgung der Bevölkerungen mit Trinkwasser. Mit der Gründung der Blue Community hatten die Initiant:innen das Ziel, Aktivist:innen und Entscheidungsträger:innen auf lokaler Ebene zu unterstützen, ihr Wasser als Gemeingut zu erhalten und zu schützen. 2011 wurde die Stadt Burnaby zur ersten kanadischen Blue Community.
In dieser Zeit wurde die Fachstelle OeME der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn durch den Kontakt mit dem brasilianischen Wasseraktivisten und Nestlé-Kritiker Franklin Frederick aufmerksam auf die Initiative Blue Community. Es gelang ihnen zusammen mit Gleichgesinnten – Andreas Kläy von der Universität Bern, der Grüne-Politikerin Rosmarie Bär und dem damaligen Berner Stadtpräsidenten Alex Tschäppät – die Weichen für die Entstehung der drei ersten Blue Communities zu stellen. An einer feierlichen Zeremonie wurden die ersten Blue Communities der Schweiz am 18. September 2013 in Bern ausgezeichnet. Heute zählt die Schweizer Blue Community 45 Blue Communities. Am 18. Oktober 2023 wird dieser Erfolg anlässlich der Jahresversammlung mit einer kleinen Feier gewürdigt.
Das Netzwerk der Blue Communities in der Schweiz ist in die Breite und in die Tiefe gewachsen. Nach Bern kamen weitere Städte dazu wie St. Gallen, Neuenburg oder Dietikon. Auch weitere Universitäten und Fachhochschulen haben sich zur Blue University selbstverpflichtet, beispielsweise in St. Gallen, Chur und Zürich. Aber auch weitere Kirchgemeinden, NGOs und erste Unternehmen bekannten sich seither zum Menschenrecht auf Wasser. Neuste Blue Community ist das Schul- und Jugendradio ChicoSchweiz.
Die Zugehörigkeit zur Blue Community Schweiz besteht aus einer Selbstverpflichtung zu vier Grundsätzen. Sie beinhaltet keine Mitgliedschaft und kostet keinen Mitgliederbeitrag, sondern setzt auf das Engagement für die gemeinsame Sache. Dazu stehen die Blue Communities auch im Austausch untereinander. Anfangs September fand beispielsweise ein erstes Treffen unter den Blue Universities statt, um gemeinsame Interessen und Anliegen zu besprechen. Zudem bestehen internationale Kontakte. Auch weltweit wächst das Netzwerk und es gibt über 150 Blue Communities, die sich für Wasser als Menschenrecht und öffentliches Gut einsetzen
Informationen über die Blue Community Schweiz unter https://bluecommunity.ch sowie über verschiedene Social Media-Kanäle.
Für Information und Fragen: Lisa Krebs, Koordination Blue Community Schweiz: info@bluecommunity.ch